Dienstag, 26. Januar 2016

Kribbelfinger – da geht doch schon was




Von Winter keine Spur mehr.

Der Winter war kurz, aber mit 15 Grad unter Null ziemlich kalt. So kalt, dass das Trinkwasser der Hühner im geschlossenen Stall mehrmals täglich zugefroren ist. Keine leichte Zeit für meine Mädels. Aber jetzt scheint der Spuk schon wieder vorbei zu sein. Die letzten Reste Schnee schmelzen so schnell, dass man dabei zusehen kann. War’s das jetzt?

Hier guckt schon der Frühling.


Was mich betrifft, wächst der Tatendrang schon wieder und es fällt mir schwer, beim Blick aus dem Fenster die Finger still zu halten. Der Boden ist nass – sehr nass, bedingt durch Schneeschmelze und sehr viel Regen die letzten Tage. Aber vielleicht könnte ich ja doch an den Stellen, die am schnellsten abtrocknen, den Weg für das kommende Frühjahr bereiten?


Außen Pfui, innen Hui! Dreckig, aber glücklich.
Wie einem drei Stunden im Garten den Tag retten können.



















Kaum gedacht, schon getan. Erst einmal die Weihnachtsdeko aus dem Garten wieder in der Garage verstaut und dann drei kleine Beete aufgeräumt. Und das bei kuscheligen 10 Grad über Null. Was will man mehr? Außer frische Luft, genug Bewegung und Erdkontakt. Das ist doch der perfekte Gute-Laune-Mix. Da werden aus einer geplanten Stunde dann schnell mal drei.
 
Aufgeräumt: Beete und Gärtnerin gleichermaßen
 
Nach dem Aufräumen darf eine Runde durch den Garten nicht fehlen. Mal sehen, wo schon vorwitzige Frühjahrsblüher aus dem Boden spitzen. Vor den sonst leeren Beeten lassen sich prima Pläne schmieden, denn zu verändern gibt es schließlich immer was. So kann man im Garten die Zeit vergessen... . Nur schade, dass es so früh dunkel wird. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag!


Ob die Lenzrose weiß, dass erst Januar ist?:-))

Samstag, 9. Januar 2016

Winterruhe? Von wegen!


Im Januar ruhen Garten und Gärtner – so scheint es. Dabei tobt unterirdisch das Leben, ohne dass wir etwas davon merken. Die Zwiebelblumen gehen in Startposition für ihren großen Auftritt im Frühling, die Schneeglöckchen schieben bereits ihr Grün aus der Erde und so manche vorwitzige Blüte durch den Schnee. Weil sie es können. Und auch die Stauden rüsten sich bereits für die kommende Saison.


Helleborus foetidus - Stinkende Nieswurz
















Frühlingsversprechen: Schneeglöckchen und Narzisse Têtê-à-Têtê














Winterblühende Sträucher wie Duftschneeball, Winterkirsche, Winterjasmin, Zaubernuss und Winterblüte sorgen auch bei Eis und Schnee für Lichtblicke. Und auch unter den Stauden gibt es solche, die den winterlichen Garten nicht leer wirken lassen. Christrosen und frühe Lenzrosen steuern zarte Blütenschalen bei, die gern aus der Nähe betrachtet werden wollen. Immergrüne und wintergrüne Pflanzen wie Heuchera, Pachysandra, Immergrün, Efeu und Bergenien geben den Beeten mit ihrem Blattschmuck Struktur.

Zaubernuss im Schnee














Duftschneeball 







Aber auch der Gärtner ruht nicht wirklich. Er träumt schon von der nächsten Saison, schmiedet Pläne und erstellt Wunschlisten, welche Pflanzen noch in seinem Garten fehlen. Ein persönlicher Gartenkalender hilft dabei, Fehler zu beheben und notwendige Änderungen in Pflanzpläne einfließen zu lassen, die in dieser Jahreszeit in Ruhe erstellt werden können. Egal, ob bestehende Staudenbeete nur umgestaltet oder Beete ganz neu angelegt werden sollen, helfen maßstabsgetreue Zeichnungen auf Millimeterpapier meist besser als ein Computerprogramm. Auch komplett neue Projekte wie die Anlage von Gartenteich und Bachlauf, eine Pergola, Mauern oder neue Gartenräume können in der arbeitsarmen Zeit durchgeplant werden, damit die juckenden Finger des Gärtners im Frühjahr genug Beschäftigung finden.

Winterkirsche 







Winterjasmin 
 
Bald trudeln auch schon die neuen Kataloge ein, die das Herz eines jeden Gärtners höher schlagen lassen: Neue und bewährte Zierpflanzen und Gemüsesorten, Sämereien, Deko und Gartenwerkzeuge lassen die Bestellisten lang und länger werden. Wenn die begehrten Lieferungen zu Beginn des Frühlings eintreffen, bedeutet das den Startschuss für die neue Saison. Es darf wieder draußen gewerkelt werden – Gärtner und Garten blühen gleichermaßen auf.

Rote Lenzrose

Christrose (Helleborus niger)

Sonntag, 3. Januar 2016

Pflanzenportrait: Frauenmantel (Alchemilla mollis)


 
Familie:
Rosengewächse
Herkunft:
Afrika, Europa, Asien
Aussehen:
dicht buschig, 30 – 50 cm hoch und breit
Blüte:
Hellgelb, Grüngelb
Blütezeit:
Juni – Juli

Frauenmantel wächst wild auf feuchten Wiesen, an Wegrändern, in Gräben und an Gewässern. Feucht und halbschattig, so mag er es am liebsten. Steht er zu schattig, blüht er weniger üppig, ist der Boden zu trocken und der Standort zu sonnig, wächst er eher spärlich.

Frauenmantel am Teich















Bei uns sät er sich gern auch in sonnige Beete, aber nur dorthin, wo der Boden genug Feuchtigkeit hat. Dort, wo er nur wenige Stunden Sonne bekommt, ist er ein toller Partner für Steppensalbei oder Pracht-Storchschnabel, denn die beiden kontrastierenden Blütenfarben sind ein toller Hingucker. Pflanzen Sie noch eine rote, halbschattenverträgliche Rose in den Hintergrund und das Bild ist perfekt.


Nach der Blüte wird der Frauenmantel ebenerdig zurückgeschnitten, er treibt schon bald mit frischem, kräftigem Blattwerk aus und bleibt bis zum Frost schön.


Pflanzenportrait: Eisenhut (Aconitum carmichaelii)



Familie:
Hahnenfußgewächse
Herkunft:
Gebirge der Nordhalbkugel
Aussehen:
Straff aufrecht, horstbildend, bis 120 cm hoch
Blüte:
Blau, Weiß, Blau-Weiß
Blütezeit:
Je nach Sorte August – November


Eisenhut mag feuchte, nährstoffreiche Böden in halbschattiger bis schattiger Lage. Er möchte nicht umgepflanzt werden (auch wenn er es gut verträgt) und bedankt sich dafür über die Jahre mit stattlichen Horsten und unendlichem Blütenreichtum.

Am richtigen Standort braucht der Eisenhut nicht viel Pflege. Schneiden Sie ihn nach der Blüte knapp über dem Boden ab. Zu diesem Zeitpunkt ist er dankbar für eine Lage Kompost, die ihm Kraft für das nächste Jahr schenkt.

Eisenhut lässt sich sehr gut durch Teilung vermehren. Stechen Sie einfach mit einem scharfen Spaten im Frühjahr oder im September ein Stück von einem großen Horst ab und pflanzen Sie die knollig verdickten Wurzeln an anderer Stelle ein. Als Pflanzpartner eignen sich die ebenfalls spät blühenden Herbstanemonen, Silberkerzen, Hosta und Farne.

Eisenhut ist in allen Pflanzenteilen stark giftig! Tragen Sie deshalb bei Pflege- und Pflanzarbeiten am besten Handschuhe. Pflanzen Sie die Staude für Kinder unerreichbar oder verschieben Sie den Wunsch im Zweifelsfall um ein paar Jahre.